Sehr geehrter Herr Schairer,
ich bin Bewohner des Eiernest in Stuttgart Heslach und sehr besorgt wegen der Downhillstrecke "Woodpecker".
Hier wurde im Wald eine Strecke geschaffen, welche Sportler aus der ganzen Region anzieht. Dadurch hat zum einen der Erholungscharakter des Waldes stark gelitten (z.B. hoher Lärmpegel - besonders an schönen Tagen, Müll im Wald, etc.) und zum anderen wurde eine Situation mit Konflikt- und Gefahrenpotential geschaffen. Es gibt mehrere Kindergärten in direkter Umgebung, eine Schule, ein Spiel-, Bolz- und Grillplatz, das Wohngebiet am Fuße der Strecke ist dicht besiedelt und durch parkende Autos nicht besonders übersichtlich und die Straßen (Karl-Kloß, Böheim) sind stark befahren. Ich musste wiederholt feststellen, dass die Sportler eine „Abkürzung“ über die Eierstraße, durchs Eiernest, ja sogar über den Spielplatz nehmen. Meine Tochter hat mir vor einiger Zeit gesagt, dass sie Angst hat auf der Straße (eine Spielstraße wohlgemerkt) oder auf dem Spielplatz zu spielen, weil die Downhiller so schnell vorbeifahren.
Wenn nur 5 % schwarze Schafe unter den Sportlern sind (und die wird es immer geben), dann reicht das völlig aus um uns Anwohner dauerhaft in unserer Lebensqualität einzuschränken und eine Gefährdungssituation zu schaffen, durch welche früher oder später ein Unfall mit Personenschaden passieren wird.
Und selbst wenn die Sportler die offizielle Ausleitung nutzen, dann machen sie trotzdem etwas falsch, da sie:
1.) Entweder auf dem Gehweg fahren und Fußgänger gefährden
2.) Oder auf der Straße fahren mit in 95 % der Fälle nicht für den Straßenverkehr geeigneten Sportgeräten (kein Licht, keine Reflektoren, keine Klingel, etc. – siehe StVZO §64 ff.), was besonders bei bedecktem Himmel oder in der Dämmerung zu gefährlichen Situationen führen kann.

1.) Gibt es ein Konzept, wie die Interessen der Anwohner, die Sicherheit im Wald und Wohngebiet sowie auf dem Spielplatz und den Straßen gewährleistet wird?
2.) Sind dauerhafte Kontrollen der Strecke und der Ausleitungszohne geplant?
3.) Wie kann gegen die „schwarzen Schafe“ vorgegangen werden, da die Mountainbikes weder über Kennzeichen verfügen noch die Gesichter aufgrund von Helmen und Schutzmasken zu erkennen sind?
4.) Wie stehen Sie zu dem Konflikt, dass die Downhill-Fahrer zum einen nicht auf dem Gehweg fahren dürfen (§ 2 Abs. 5 StVO) aber zum anderen die Straße auch nicht nutzen dürfen (§ 16 Abs. 1 StVZO)?

Mit freundlichen Grüßen,
Achim F.