Drei Fragen an Städtebaubürgermeister Pätzold

BildbeschreibungPeter Pätzold, Bürgermeister für Städtebau, Wohnen und Umwelt. Foto: Niedermüller
BildbeschreibungPeter Pätzold, Bürgermeister für Städtebau, Wohnen und Umwelt. Foto: Niedermüller
Herr Bürgermeister Pätzold, welche Vision steckt hinter dem Rosenstein-Quartier und der Idee, zentral in Stuttgart einen neuen Stadtteil zu errichten?

Mitten in der Innenstadt und nicht auf der grünen Wiese wird ein neuer Stadtteil entstehen, mit Platz für Wohnen, Arbeiten, Gewerbe, Sport, soziale Infrastruktur, Bildung und für kulturelle Nutzung. Dabei soll beim Wohnen nach dem Ziel des Gemeinderats ein sehr großer Teil als bezahlbarer und geförderter Wohnraum umgesetzt werden. So schaffen wir mitten in der Stadt – gut angeschlossen an verschiedene Mobilitätsangebote und an das „Grüne U“ – Platz für viele Stuttgarterinnen und Stuttgarter. Es soll ein Stadtteil sein, in dem Menschen egal welcher sozialer Herkunft und Lebenssituation leben können, mit viel Grün, klimagerecht, sozial ausgewogen, urban dicht und mit besonderen Flächen für die Kultur.

Die Entscheidung für die Planung des Rosenstein-Quartiers fiel auf den Entwurf der Arbeitsgemeinschaft asp Architekten und Koeber Landschaftsarchitektur. Welche Gründe waren dafür ausschlaggebend?

Der Siegerentwurf hat ein nachhaltiges Quartier vorgeschlagen mit vielfältigen Nutzungen und stabilen städtebaulichen Grundstrukturen. Ein zentraler Baustein ist der „Gleisbogenpark“ auf dem bestehenden Gleisbogen, der die verschiedenen Bereiche des neuen Quartiers verbindet und eine grüne Mitte schafft. Dazu kommt der sorgfältige Umgang mit der Topographie und die damit zusammenhängenden neuen Querverbindungen in die umgebende Stadt. Die Quartiersbildung mit Wohnen und Arbeiten, einer belebten Erdgeschosszone und den „Quartiershubs“ ermöglicht es, urbane Qualitäten umzusetzen. Die Gesamtidee hat das Preisgericht einfach überzeugt.

Woran arbeitet die Stadt aktuell auf dem Weg, das Rosenstein-Quartier zu realisieren?

Die Arbeitsgemeinschaft asp Architekten und Koeber Landschaftsarchitektur überarbeiten gerade in enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung ihren Entwurf, mit dem Ziel einen Rahmenplan für das gesamte Gebiet zu erstellen. Dabei werden auch die verschiedenen Fragestellungen bearbeitet, wie die Mobilität, die Erschließung, Grünplanungen, Topographie und vieles mehr. Insbesondere beim Gebiet um die Wagenhallen, dem Teilbereich C1, bereiten wir die Bearbeitung des Bebauungsplans vor. Wir haben das Ziel, dass an den Wagenhallen das erste Stück Rosenstein entstehen kann. Dazu gehört der Anfang der „Maker City“ in Verbindung mit der Möglichkeit, die Interimsoper dort zu erstellen. Auch Wohnungen könnten dort als erster Schritt entstehen, südlich des geplanten Platzes an den Wagenhallen. Dazu kommt, dass wir hier die Ziele der IBA 2027 berücksichtigen und umsetzen wollen. Das Gebiet soll der erste sichtbare Baustein des neuen Rosenstein-Quartiers werden.